Klärung der Schadstoffverlagerung im Kluftaquifer mit Intrasense®

Der Betrieb einer Galvanik im Bereich eines Kluftgrundwasserleiters hatte zu einer signifikanten Schwermetallbelastung geführt, welche auch im nahen Vorfluter nachgewiesen werden konnte. Der Lockergesteinsanteil des kontaminierten Bereichs wurde mit Asphaltdecke versiegelt, dennoch waren weiterhin signifikante Schadstoffkonzentrationen in einer im Kluftgrundwasserleiter verlaufenden Fahne messbar. Diese Fahne wurde mit einer Pump & Treat Maßnahme behandelt.

Eine neu errichtete Messstelle im vermuteten Schadensherd wies dann jedoch eine sehr geringe Schadstoffkonzentration aus. Dies führte seitens des behördlichen Sanierungspflichtigen und des zuständigen Gutachters zu Zweifeln am bestehenden konzeptionellen Standortmodell. Mittels des Intrasense® Verfahrens sollten anhand des  bestehenden Messstellennetzes genauere Daten zum kleinräumigen Grundwasserfließverhalten gewonnen werden.

Der Aquifer des Standortes ist geprägt von verwittertem und zerklüftetem Tonstein, der Flurabstand lag bei ca. 5 m, wobei geophysikalische Messungen die Hauptzuflusszonen der meisten Messstellen bei ca. 10 m u. GOK verortet hatten.

Der Standort wurde mit Intrasense® hochaufgelöst erkundet:

Die Hauptkomponente des Auftrages war eine Kampagne von insgesamt 19 Strömungsmessungen in 9 GWM. Des weiteren wurde eine Kamerabefahrung zur Kontrolle einer Messstelle mit auffälliger Trübung sowie 25 tiefenorientierte physikochemische in situ Messungen mit einer Multiparametersonde durchgeführt, um mögliche Unterschiede in den physikochemischen Eigenschaften des Grundwassers der verschiedenen Messstellen zu finden. Zur Vorbereitung und zur Auswertung der Daten wurde eine Literaturrecherche der umfangreichen, vorliegenden Daten des Gutachters durch Fachgeologen der Intrapore durchgeführt. Die Strömungsmessungen wurden mit der Intrasense®-Strömungssonde durchgeführt, welche die Verlagerung von natürlich im GW vorkommenden Partikel optisch erfasst und deren Fließrichtung und Durchtrittsgeschwindigkeit misst.

Die Auswertung ist noch nicht abgeschlossen, die bisher vorliegenden Daten lassen jedoch die Existenz einer Grundwasserscheide in unmittelbarer Nähe des Standortes vermuten, welche wiederum von einer Störung maßgeblich beeinflusst wird. Die Ergebnisse werden in einem detallierten Bericht zusammengefasst.

Für den Auftraggeber werden die Daten ein genaueres Verständnis der Hydrogeologie des Standortes ermöglichen. Ein Konzept zur Injektion von Intragreen®-Partikeln zur Unterstützung und Betriebskostensenkung der Pump&Treat Maßnahme wird nach Abschluss der Auswertung erörtert werden.