Hochauflösende Charakterisierung eines ehemaligen Kokereistandortes mit Intrasense®
Auf dem Gelände einer ehemaligen Kokerei bestanden an einem Hotspot Schadstoffbelastungungen vor allem durch Cyanide, BTEX und PAK. Für den Auftraggeber sollte durch Intrapore eine Sanierung der Cyanid-Restbelastungen durch Injektion von Partikeln vorbereitet werden. Im Zuge der Vorbereitungen des vorgeschalteten Feldversuchs wurde der Standort mittels Intrasense® hochaufgelöst erkundet. Dies dient der Erstellung und Validierung eines konzeptionellen 3D-Standortmodells über intraview® und somit der optimalen Vorbereitung und Planung der Injektion.
Die oberflächennahe Geologie ist geprägt von einer sandigen quartären Niederterrasse, einer schluffigen Grundmoräne und dem darunter liegenden kreidezeitlichen Emscher Mergel. Die Untersuchungen im Intrasense®-Programm umfassen:
- Stündliche Aufzeichnung des Grundwasserpegels in 32 Grundwassermessstellen durch Datenlogger
- > 100 Grundwasserströmungsmessungen
- Multiparametermessungen
- Umfassende Probenahmekampagne in Grundwasser-messstellen und Oberflächengewässern
Die Strömungsmessungen wurden mit der Intrasense®-Strömungssonde durchgeführt, welche die Verlagerung von natürlich im GW vorkommenden Partikel optisch erfasst und deren Fließrichtung und Durchtrittsgeschwindigkeit misst.
Durch die Erfassung des Grundwasserpegels in 32 Grundwassermessstellen konnten unterschiedliche Reaktionen des Grundwassers auf Ereignisse wie bspw. Starkregen festgestellt und flächendeckend verglichen werden. Außerdem konnte der Einfluss eines nahen schwebenden Aquifers auf den Standort festgestellt werden.
Die umfangreichen Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen. Die Strömungsmessungen können anhand der bisherigen Erkenntnisse nun schwerpunktmäßig in den Messstellen und Horizonten konzentriert werden, an denen das kleinräumige Fließverhalten nicht anhand der Grundwasserdruckoberfläche aufgeklärt werden konnte.
Für den Auftraggeber wurde bisher ein genaueres Verständnis der Hydrogeologie des Standortes und des Verhaltens der Schadstofffahne erzielt. Die gewonnenen Daten werden über intraview von Intrapore in ein hochaufgelöstes 3D-Standortmodell eingepflegt, welches ein bisher nicht erreichbares Verständnis des Standortes ermöglicht.